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Entdecke das Plus: Was die Euro 2008 volkswirtschaftlich bewirkt

Werden aus der öffentlichen Hand beträchtliche Mittel für ein Projekt bereitgestellt, so liegt es jeweils in der Pflicht von Politik, Verwaltung und Verantwortlichen, zu belegen, dass sich diese Mittelverwendung für den Steuerzahler lohnt. Ob Expo.02, Ski-WM in St. Moritz oder Euro 2008: Im Vorfeld und im Nachhinein werden Unmengen an Studien über die Wirkungen von Grossanlässen erstellt – und schaffen damit Arbeit für Ökonomen. Mit dem vorliegenden Artikel leisten auch wir einen bescheidenen Beitrag dazu, indem wir einen Überblick über bestehende Untersuchungen zu den verschiedenen volkswirtschaftlichen Wirkungen vergleichbarer Anlässe liefern und diese mit eigenen Gedanken ergänzen. Im Nachhinein wird sich dann prüfen lassen, inwiefern sich die daraus erarbeiteten Thesen bewahrheiten.

Wissen Sie, in welchem Land die Euro 2000 stattfand? Auflösung: Die Fussball-Europameisterschaft fand in Belgien und den Niederlanden statt, und zwar in Brüssel, Brügge, Lüttich und Charleroi (Belgien) sowie in Amsterdam, Rotterdam, Eindhoven und Arnheim (Niederlande). Wenn Sie diese Frage nicht auf Anhieb beantworten können, geht es Ihnen wie der grossen Mehrheit der Schweizer Bevölkerung. Grossveranstaltungen wie eine Fussball-Europameisterschaft bieten sich auf den ersten Blick gerade zu an, um als wirtschaftlicher Impulsgeber betrachtet zu werden. Dies mag nicht zuletzt auch mit dem «Wunder von Bern» zusammenhängen: Da der überraschende Weltmeistertitel der deutschen Fussball-Nationalmannschaft im Jahr 1954 zeitlich mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit zusammenfiel, wurden seither oftmals solche Zusammenhänge impliziert.

Was bringt die Euro 2008 für Wachstum und Konjunktur?


Weniger als ein Jahr müssen wir uns noch gedulden, bis die Fussball-Europameisterschaft in Basel angepfiffen wird. Doch bereits jetzt sorgt der kommende Grossanlass unter Ökonomen für ausreichend Gesprächsstoff. Wie gross ist der volkswirtschaftliche Nutzen? Liefert die Euro 2008 einen merklichen Konjunkturimpuls? Existieren nachhaltige Branchenoder Imageeffekte?  Das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) beträgt mittlerweile über 450 Mrd. Franken. Angesichts dieser Zahl kann vorweggenommen werden: Der Effekt eines Grossanlasses wie der Euro 2008 ist – im volkswirtschaftlichen Massstab gemessen – zu klein, um ihn von anderen makroökonomischen Vorgängen zu unterscheiden. In Analogie kommt eine Studie Vgl. Brenke Karl und Wagner Gert G. (2007): Zum wirtschaftlichen Wert der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin, Research Notes 19. über die Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zum Schluss, dass davon «keinerlei nennenswerte positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte ausgegangen sind». Vergleichbare Resultate brachten empirische Ex-post-Untersuchungen über die Wirkungen der Fussball-WM in den USA 1994 Vgl. Baade, Robert A. und Victor A. Matheson (2004): The Quest for the Cup: Assessing the Economic Impact of the World Cup, in: Regional Studies, Vol. 38.4, S. 343-354. und derjenigen in Japan und Südkorea 2002 Vgl. Manzenreiter, Wolfram (2003): Wenn der Zirkus die Stadt verlassen hat: Ein Nachspiel zur politischen Ökonomie der Fussball-WM 2002 in Japan. .  Die harten makroökonomischen Analysen müssen deshalb auf kleinere Aggregate abstellen. Selbst bei einem Blick auf etwas detailliertere Statistiken – wie z.B. die Anzahl Hotelübernachtungen von Ausländern – zeigt sich aber während des Jahres der Austragung kein aussergewöhnlicher Anstieg dieser Aggregate. Dies wird am Beispiel Portugals, dem Austragungsort der Fussball-Europameisterschaft 2004, ersichtlich (vgl. Grafiken 1 und 2).  Der touristische Effekt wurde auch für die WM 2006 in Deutschland untersucht. Vgl. Preuss Holger, Kurscheidt Markus und Schütte Norbert (2007): Wirtschaftliche Wirkungen durch die Besucher der Fussball-WM. Internet: www.uni-kl.de/wcms/fileadmin/imove/dateien/WM-Konferenz/Praesentationen/Preuss.pdf (Stand 14.08.2007) Dabei zeigte sich, dass in den touristisch ausserhalb der WM weniger gefragten Städten (z.B. Dortmund) zwar ein deutlicher Zuwachs an Hotelübernachtungen verzeichnet werden konnte. Dieser Anstieg wurde aber durch einen Rückgang der Logiernächte in einer touristisch sehr beliebten Stadt wie München teilweise wieder kompensiert. Allerdings ist schwierig zu beurteilen, wie wichtig der Effekt der WM neben anderen Faktoren war. Denn auch ohne WM war in den vergangenen Jahren ein Trend in Richtung verstärktem Reiseverkehr nach Deutschland festzustellen. Ein wesentlicher Einfluss bei der Beurteilung des WM-Effekts liegt aber unbestritten im Verdrängungseffekt (Crowding Out): Zwar sind wohl dank dem Grossereignis viele Besucher nach Portugal oder Deutschland gereist; andererseits gab es aber offensichtlich auch weniger fussballbegeisterte Touristen, welche ihre Reise in diese Länder wegen der Veranstaltung vertagten oder ganz auf sie verzichteten. Ebenfalls lassen sich für die Euro 2008 Verschiebungen erwarten: Mehr Touristen werden aus den qualifizierten Ländern zu beobachten sein, eher weniger aus den übrigen Staaten. Verdrängungseffekte können auch im Konsum beobachtet werden. Einzelne Unternehmen und Produkte scheinen von Sportgrossveranstaltungen zu profitieren: So haben sich zum Beispiel die Umsätze der Hersteller von Unterhaltungselektronik im Vorfeld der WM in Deutschland markant gesteigert. Vgl. Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu): WM-Halbzeitbilanz: Unterhaltungselektronik führt. Verkauf von LCD- und Plasma-TV-Geräten legt deutlich zu. Der Durchschnittspreis ist angestiegen. Pressemitteilung vom 23.06.2006. Ebenso verzeichneten die Bierbrauereien in Deutschland während der WM deutliche Zuwachsraten. Vgl. Focus: Getränkemarkt: WM sorgt für Bierboom, 10.07.2007, Internet: www.focus.de/finanzen/news/wm_und_wirtschaft/getraenkemarkt_aid_22817.html . Da insgesamt im Vorfeld und während der WM jedoch keine signifikante Veränderung des Konsums zu erkennen war, scheinen die Konsumierenden die Mehrausgaben in einzelnen Bereichen entweder kompensiert oder zeitlich verschoben zu haben. Offen bleibt ebenfalls, welcher Anteil dieser Effekte auch aufgetreten wäre, falls die Weltmeisterschaft anderswo stattgefunden hätte.  Zusammengefasst dürften die Auswirkungen von Sportgrossveranstaltungen auf einzelne Branchen und Produkte beschränkt sein, während bei den makroökonomischen Kennzahlen aufgrund ihres hohen Aggregationsgrads keine veranstaltungsbedingten Bewegungen zu erwarten sind. Immerhin kann auch gesagt werden, dass sich die Einwände der Pessimisten nicht bewahrheitet haben, wonach sich durch die Austragung von Grossanlässen der Arbeitseinsatz der Bevölkerung reduziere.

Impact-Studien als Alternative


Neben der makroökonomischen Analyse, die – wie oben erläutert – auf Schwierigkeiten stösst, sind auch Schätzungen von potenziellen Auswirkungen auf der Basis so genannter Impact-Studien möglich. Eine solche Impact-Studie, die auf einer Analyse der durch die Euro 2008 generierten Wertschöpfung mittels Input-Output-Tabelle basiert, wurde im Auftrag des Bundesamts für Sport (Baspo) Vgl. Rütter Heinz, Stettler Jürg et. al. (2004): Economic impact of the UEFA EURO 2008(TM) in Switzerland. Study on behalf of the UEFA and Swiss Football Association. Rütter+Partner Concert Group und FH Zentralschweiz, Institut für Tourismuswirtschaft Luzern / Rütter Heinz, Stettler Jürg et. al. (2007): Wirtschaftliche Auswirkungen der UEFA EURO 2008(TM) in der Schweiz. Aktualisierung der Studie von 2004. Internet: www.ruetter.ch/publikationen/Wirtschaftliche_Wirkungen_EURO2008_Update .pdf (Stand 07.08.2007). durchgeführt. Sie schätzt die voraussichtlich durch die Europameisterschaft in der Schweiz generierte Bruttowertschöpfung auf 0,14% bis 0,18% des BIP (u.a. durch Tourismus, Ticketumsätze, Public Viewing und Infrastrukturausgaben). Da diese jedoch nicht vollumfänglich während des Anlasses, sondern über einen längeren Zeitraum – man denke zum Beispiel an den Bau und Unterhalt der Stadien – erwirtschaftet wird, dürfte es im Nachhinein für Makroökonomen sehr schwierig sein, einen Effekt der Euro 2008 zeitlich sauber zu isolieren.  Darüber hinaus wird es schwer fallen zu eruieren, ob ein erzielter Ertrag nicht auch aufgetreten wäre, wenn die Europameisterschaft gar nicht oder in einem anderen Land stattgefunden hätte: So bleibt offen, welche der neuen Stadien auch ohne Aussicht auf die Euro 2008 in der Schweiz gebaut worden wären. Klar scheint beispielsweise, dass der Basler St.Jakob-Park nicht aufgestockt worden wäre. Das Berner Wankdorf wäre hingegen auch unabhängig von der Euro 2008 erneuert worden, während beim Zürcher Letzigrund wenigstens ein zeitlicher Druck zum fälligen Neubau entstand. Ein Schwachpunkt von Impact-Studien liegt in der Unwissenheit über Alternativen: Ausgaben für die Euro 2008 müssen anderswo eingespart werden. Unsicher bleibt, wie sich die Ausgaben in anderen Bereichen auf die Wertschöpfung ausgewirkt hätten. Dieses kaum lösbare Problem der Opportunitätskosten führt dazu, dass harte Aussagen zur Wohlstandsentwicklung mit oder ohne Euro 2008 in der Schweiz eine Illusion bleiben.

Auch der intangible Nutzen hat ökonomischen Wert


Der bisherige Überblick zeigt die Schwierigkeiten der Messung des volkswirtschaftlichen Nutzens von Grossveranstaltungen auf. In der Fachliteratur Vgl. z.B. Szymanski Stefan (2002): The Economic Impact of the World Cup. World Economics, Vol. 3, Nr. 1, Januar-März 2002. werden staatliche Ausgaben für die Durchführung aufgrund der fehlenden Belegbarkeit deshalb oft nicht als volkswirtschaftliche Investitionen, sondern eher als eine Form von öffentlichem Konsum betrachtet. Die Euro 2008 könnte somit als Veranstaltung angesehen werden, die zur Produktion öffentlicher Güter beiträgt: «Erlebnisnutzen», «kollektive Begeisterung» und «Image» sind die Stichworte. Auch sie können volkswirtschaftlich relevant sein: Zwar lassen sie sich nicht direkt im BIP erkennen und wirken sich bestenfalls längerfristig auf dieses aus; sie tragen jedoch über intangible Nutzen zum individuellen Wohlstand bei. Im Vorfeld der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 entstand eine Untersuchung, welche die Zahlungsbereitschaft für die Gastgeberrolle Deutschlands mittels der so genannten Contingency-Valuation-Methode zu eruieren suchte. Vgl. Heyne, Malte (2006): Die ökonomischen Effekte von Fussballweltmeisterschaften. Das Beispiel «Fussball-WM 2006». Tectum-Verlag. Erfragt wurde der – jeweils individuelle – intangible Nettonutzen der WM 2006, der mit der Veranstaltung assoziiert wurde. Zur Ermittlung der Zahlungsbereitschaft wurde ein Alternativszenario der Verlegung der WM ins Ausland aufgestellt. Berücksichtigt wurden nicht nur intangible Nutzen wie Imagegewinn, gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie Freizeit- und Lebensfreude, sondern auch intangible Kosten wie Beeinträchtigungen durch Bautätigkeit oder die Angst vor Ausschreitungen.  85% der Befragten sahen die WM 2006 im Vorfeld insgesamt als gewinnbringend an. Im Mittelwert lag die Zahlungsbereitschaft bei 4,27 2 pro Kopf – die Ausrichtung der Fussball-WM 2006 brachte den Deutschen also gemäss der Befragung im Vorfeld einen intangiblen Nutzen von insgesamt 350 Mio. 2. Im September 2006 wurde dieselbe Befragung noch einmal wiederholt. Dabei stellte sich heraus, dass die Ausrichtung einer Fussball-WM offenbar ein Erfahrungsgut ist: Denn nach Austragung der WM erhöhte sich die Zahlungsbereitschaft der Deutschen auf 10,22 2 pro Kopf oder insgesamt etwa 800 Mio. 2.  Der intangible Nettonutzen der WM hätte noch höher sein können. Geschmälert wurde er gemäss der Studie durch die zunehmende Entfernung des Anlasses von der Bevölkerung (z.B. Priorisierung von Sponsoren und mangelnde Berücksichtigung der Fans beim Ticketing sowie der so genannte WM-Bierstreit). Gerade Menschen, welche auch sonst ein starkes Interesse an Fussball haben, stuften ihren Nettonutzen der WM-Austragung signifikant tiefer ein als die weniger an Fussball interessierten Personen.

Austragung verfolgt andere Zwecke – aber der Sport wird zunehmend zum Wirtschaftsfaktor


Nicht erfasst wurde selbst in der oben genannten Befragung der gesellschaftliche Nutzen, der über eine eigentliche Zahlungsbereitschaft hinausgeht. Schliesslich sollten auch Ökonomen nicht die eigentliche Motivation für die Austragung der Euro 2008 aus dem Auge verlieren: So ist in der Botschaft 2005 zur Euro 2008 die Rede von der Verankerung von Werten, der Förderung des Zusammenhalts oder der Präsentation der Schweiz als sympathisches und weltoffenes Land. Darüber hinaus sollen dem Publikum die gesundheitlichen, ethischen und integrativen Werte des Sports vermittelt werden. Bei der Beurteilung dieser Effekte gelangt die Ökonomie zweifellos über die Grenze des Messbaren hinaus. Der Hauptzweck der Fussball-Europameisterschaft ist nicht ökonomischer, sondern sportlicher Natur. Deshalb lässt sich auch bemerken, dass die durch Bund, Kantone und Austragungsorte aufgeworfene Summe von 182 Mio. Franken mutmasslich in anderen Projekten auch schon weniger nutzenstiftend ausgegeben wurde. Ohnehin wird der Sport im Allgemeinen und der Fussball im Speziellen zunehmend zu einem Wirtschaftsfaktor. Dies zeigt sich einerseits darin, dass die grossen Vereine in Aktiengesellschaften umgewandelt werden und ihren Erfolg vermarkten. So erzielte das Wirtschaftsunternehmen Real Madrid im Jahr 2006 einen Umsatz von 292 Mio. 2. Andererseits beeinflusst die wirtschaftliche Potenz im Fussball auch den sportlichen Erfolg massgeblich. Vgl. The Economist: A bottomless pitch. Football clubs try to be more business-minded, sort of, 6. April 2006. Veranstalter versuchen, ehemals offene Anlässe abzugrenzen und die intangiblen Nutzen zu monetarisieren, indem sie Exklusivlizenzen – vom Bierausschank bis zu Fernsehrechten – vergeben. Diese sind wettbewerbspolitisch ebenso fragwürdig wie die kartellähnlichen Strukturen mancher Fussball-Ligen. Vgl. The Economist: Sporting chance. A block exemption from antitrust law is a bad idea for European football, 12. Juli 2007. Der Verteilkampf um die Renten im Boommarkt Fussball hat eben erst gerade begonnen.

Fazit: Volkswirtschaftlicher Nutzen der Euro 2008 ja, aber…


Abschliessend kann gesagt werden, dass die Euro 2008 die Schweizer Volkswirtschaft beeinflussen wird – aber nicht so stark wie gemeinhin angenommen. Die makroökonomischen Einflüsse der Europameisterschaft werden aufgrund der im Vergleich zur gesamten Volkswirtschaft marginalen Bedeutung und der Verdrängungseffekte wohl nicht spürbar sein. Hingegen erwarten wir gewisse Struktureffekte: Nicht nur findige Unternehmer, sondern auch einzelne Branchen – wie die Unterhaltungselektronik oder Bierbrauer – werden wohl (temporär) profitieren; andere werden dagegen (ebenfalls temporär) zu den Verlierern gehören.  Volkswirtschaftlich relevant sind auch intangible Effekte wie die Verbesserungen von Status und Image oder Erlebnisnutzen. Wie in der Eingangsfrage bereits angedeutet, müssen die Chancen, die sich beim intangiblen Nutzen bieten, jedoch erst noch genutzt werden. Der Schweiz bietet sich daher im nächsten Sommer eine Gelegenheit, sich sowohl als Tourismusdestination wie auch als attraktiver Wirtschaftsstandort einem breiten Publikum zu präsentieren. Nun liegt es an uns, den Gästen und Beobachtern der Fussball-EM das beste Bild der Schweiz zu vermitteln. Man bedenke: Allein das Finale der Fussball-EM 2004 sahen mehr als 150 Mio. Zuschauer an den Bildschirmen. Um den Erlebnisnutzen der Einwohner und Besucher zu erhöhen, wird es eine reibungslose Organisation brauchen. Dazu beitragen wird auch ein Abwägen zwischen den legitimen Interessen der privaten Sponsoren und den ebenso legitimen Interessen von Fans und Bevölkerung, die als Steuerzahler und Konsumenten den Anlass mitfinanzieren. Mit Blick auf die Maximierung des intangiblen Nutzens und den substanziellen Beitrag der öffentlichen Hand sollte also in Zukunft vielleicht wieder eine Bewegung weg von der Vermarktung um jeden Preis und zurück zu den Fussball-Fans erfolgen, die jedes Wochenende zu den Spielen ihrer Mannschaft pilgern. Denn die zunehmende Monetarisierung der intangiblen Nutzen der Grossanlässe durch die Veranstalter – oder anders gesagt: der Wandel ehemals öffentlicher Güter zu privaten oder Klubgütern – macht zwar einerseits ökonomisch Sinn, erhöht aber auch den Rechtfertigungsdruck von Beiträgen durch die öffentliche Hand.

Grafik 1 «Anzahl Hotelübernachtungen von Ausländern in Portugal, 1990-2006»

Grafik 2 «Umsatzindizes im Einzelhandel in Portugal, 1995-2006»

Zitiervorschlag: Simon Jäggi, Sven Michal, (2007). Entdecke das Plus: Was die Euro 2008 volkswirtschaftlich bewirkt. Die Volkswirtschaft, 01. November.