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Der CO2-Filterapparat des ETH-Spinn-offs Climeworks hat nicht zuletzt dank Stiftungsgeldern Gestalt angenommen. Entscheidend seien aber auch die qualifizierten Fachkräfte gewesen, sagt Climeworks-Mitgründer Christoph Gebald gegenüber der «Volkswirtschaft».
Christoph Gebald, Dr. sc. ETH, Co-Gründer, Direktor Climeworks, Zürich (Bild: Climeworks)

Standpunkt

Wie beurteilen Sie die Rahmenbedingungen in der Schweiz für Ihr Jungunternehmen?

Vom Aufbau bis heute waren die Rahmenbedingungen für Climeworks gut. Wir hatten Zugang zu Preisgeldern, Beratern und Investoren. Wichtig waren nicht zuletzt die Start-up-Wettbewerbe sowie die qualifizierten Fachkräfte im Entwicklungsumfeld. Für das weitere Wachstum sind wir jedoch auf zusätzliche Fachkräfte vor allem im Bereich der Produktion angewiesen. Diese sind vermehrt nur noch im Ausland zu finden.

Wie können die Rahmenbedingungen verbessert werden?

Bis vor Kurzem hätten wir die Besteuerung von Start-up-Gründern im Kanton Zürich als signifikantes Verbesserungspotenzial vorgeschlagen. Die Finanzdirektion Zürich änderte die entsprechende Praxis jedoch kürzlich, womit bessere Rahmenbedingungen geschaffen wurden.

Wie haben Sie Ihr Unternehmen finanziert?

Climeworks ist finanziert durch Privatpersonen und die Zürcher Kantonalbank. Den Anschub lieferten hauptsächlich Gelder der Gebert-Rüf-Stiftung sowie Preisgelder der beiden Start-up-Wettbewerbe Venture Kick und De Vigier.

Wie steht die Schweiz im internationalen Vergleich in Bezug auf Start-ups da?

Aufgrund der ausgezeichneten Hochschulen, der Förderinitiativen für Jungunternehmer und des Zugangs zu Investoren ist die Schweiz im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig. Da wir noch keine Firma von Grund auf im Ausland gegründet haben, können wir diese Frage jedoch nicht abschliessend beantworten.

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Zitiervorschlag: Christoph Gebald (2016). Standpunkt: «Wichtig waren die Start-up-Wettbewerbe». Die Volkswirtschaft, 21. Dezember.

Climeworks – Zürcher Apparat saugt CO2 ab

Wie kann man CO2 effizient aus der Atmosphäre filtern? Diese Frage trieb die beiden Ingenieure Jan Wurzbacher und Christoph Gebald um, als sie das ETH-Spin-off Climeworks vor rund sieben Jahren in Zürich gründeten. Mittlerweile hat das Cleantechunternehmen etliche Filterapparate hergestellt und beschäftigt am Standort Zürich rund 30 Mitarbeitende. Seit Mitte 2016 gibt es zudem eine Niederlassung in Dresden.