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90 Jahre Die Volkswirtschaft: Ein Dank den Autoren und Lesern

Zwei witzige Publizisten haben vor Jahren Die Volkswirtschaft als «Prawda» betitelt. Als «Prawda der Wirtschaft» und als «Prawda des SECO». Zu Recht? Sicher, Die Volkswirtschaft ist ein Staatsmedium. Aber Prawda? Prawda bedeutet im Russischen Wahrheit. Zu Zeiten des Staatssozialismus trug das Organ der Kommunistischen Partei der Sowjetunion den Titel. Und sie glaubte im Ernst, der Verkünder der Wahrheit zu sein. Wir hingegen verstehen uns nicht als Verkünder absoluter Wahrheiten und schon gar nicht als einseitiges Sprachrohr irgendeiner Institution, auch nicht einer staatlichen. Im Gegenteil: Entscheidungsträger und Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft berichten darin aus erster Hand über komplexe aktuelle Themen, die für den Wohlstand unseres Landes von Bedeutung sind. Um der Einseitigkeit zu entgehen, werden die Monatsthemen durch kontroverse wirtschaftspolitische Stellungnahmen abgerundet. Bei aller Sachlichkeit, die wir pflegen, ist der Einbezug von unterschiedlichen politischen Positionen geradezu ein Identitätsmerkmal der Zeitschrift Die Volkswirtschaft. Mit der breiten Bearbeitung des Themas werden Leserinnen und Leser aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, aber auch aus dem Bildungs- und Medienbereich angesprochen.Wie leicht ist es für die Redaktion, geeignete Autoren zu finden? Angesichts der prominenten und beschäftigten Autoren, die für unsere Zeitschrift Beiträge verfassen, grenzt es nahezu an ein Wunder, dass ich in den zehn Jahren, die ich als Chefredaktor arbeite, keine zwanzig Absagen erhalten habe. Dass das Verfassen eines Artikels den Autoren sogar Freude bereiten kann, belegen die Zeilen, die ich erst kürzlich erhalten habe: «Das Verfassen des Artikels hat grossen Spass gemacht. Ich freue mich auf die Publikation! Gerne werde ich auch in Zukunft für Die Volkswirtschaft schreiben. Das ist eine schöne Plattform, um komplizierte Dinge einfach und kompakt zu vermitteln (welch grosse Kunst!).»An dieser Stelle möchte ich allen, die zur Schaffung und zum Erhalt der Institution Die Volkswirtschaft beitragen, danken: dem Herausgeber, aber ganz besonders den Leserinnen und Lesern sowie den Autoren und dem kleinen Team von Redaktoren. Uns freut es, wenn es uns gelingt, Die Volkswirtschaft auch in Zukunft zu einer unverzichtbaren Publikation werden zu lassen, ganz wie einst ein Leser es ausdrückte: «Je länger ich Die Volkswirtschaft lese, desto besser finde ich sie.» Für uns ein Ansporn, noch besser zu werden.

Zitiervorschlag: Die Volkswirtschaft (2010). 90 Jahre Die Volkswirtschaft: Ein Dank den Autoren und Lesern. Die Volkswirtschaft, 01. Januar.