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Die Informationsplattform Vereinbarkeit Beruf und Familie: Ein zentrales Informationsinstrument

Seit dem 1. Februar 2009 bin ich beim Jugendamt mit der Aufgabe betraut, die Gemeinden bei der Durchführung von Projekten für die schulergänzende Betreuung zu unterstützen und die Koordination des Angebots auf kantonaler Ebene zu gewährleisten. In dieser Funktion benutze ich die Informationsplattform «Vereinbarkeit Beruf und Familie» täglich. Sie ist für meine Tätigkeit ein zentrales Hilfsmittel, das einen raschen Zugang zu den wesentlichen Informationen ermöglicht, die von den Kantonen zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem erleichtert diese Plattform Vergleiche zwischen den Kantonen und liefert Beispiele für konkrete Konzepte, die als Modell dienen können.

Rascher und einfacher Zugriff auf die kantonalen Bestimmungen


Einer der wesentlichen Vorteile der Informationsplattform besteht darin, dass auf einer einzigen Website die verschiedenen kantonalen Vorschriften und Bezugsrahmen, die für den Bereich der familienergänzenden Kinderbetreuung gelten, zusammengestellt sind. Die Plattform ist auf die massgebenden Dokumente fokussiert und gewährleistet eine einheitliche Darstellung für jeden Kanton. So laufen die Benutzerinnen und Benutzer nicht Gefahr, sich in einer unübersichtlichen Fülle von Informationen zu verlieren. Die Kompetenzen von Kantonen und Gemeinden ist für jede Region klar ersichtlich. Dank der Möglichkeit, Tabellen zu bestimmten Themen – wie Ausbildung Personal, Betreuungsschlüssel, Immobilien oder Sicherheit – zu erstellen, wird der Zugang zu einer Gesamtübersicht über die verschiedenen Instrumentarien erleichtert. Ausserdem ermöglicht dies Vergleiche zwischen den Kantonen.Die Informationsplattform ist insbesondere zur Erarbeitung von Bestimmungen und Empfehlungen im Bereich der schulergänzenden Betreuung eine wertvolle Dokumentationsquelle. Gegenwärtig wird diese Tätigkeit vom Jugendamt gewährleistet. Die entsprechenden Arbeiten wurden im Kanton Freiburg im Anschluss an das Inkrafttreten des Jugendreglements vom 17. März 2009 aufgenommen und stehen derzeit kurz vor dem Abschluss. Sie erfordern nicht nur detaillierte Informationen über die im Kanton bestehenden Angebote (zu diesem Zweck wurde auf kantonaler Ebene eine Bestandesaufnahme durchgeführt), sondern auch hinsichtlich der Regelungen in anderen Kantonen. Dank der Zentralisierung der Daten ermöglichte die Plattform im Rahmen der Informationssuche einen beträchtlichen Zeitgewinn.

Vergleiche der diversen Formen familienergänzender Kinderbetreuung


Die verschiedenen Formen der familienergänzenden Kinderbetreuung (Krippen, schulergänzende Betreuung, Tagesmütter/-familien) werden in einzelnen Kapiteln erläutert sowie in der Rubrik «Gesamtüberblick über alle Einrichtungen» gruppiert dargestellt. Dank der Plattform können interaktive Tabellen erstellt werden, in denen diese verschiedenen Betreuungsformen entsprechend bestimmten Kriterien aufgelistet werden: Bewilligung/Aufsicht, Reglementierung, Finanzierung, Kosten für die Eltern, Kooperationen, Evaluation usw. Diese Rubrik gibt den Benutzerinnen und Benutzern die Möglichkeit, sich mit den Besonderheiten jeder Betreuungsform vertraut zu machen. Die umfassende Darstellung der Thematik ermöglicht es, allfällige Synergien zwischen den verschiedenen bestehenden Betreuungsleistungen zu erkennen.

Konkrete Beispiele von Projekten auf Gemeindeebene


Zusätzlich zur «offiziellen» Dokumentation enthält die Plattform konkrete Fallbeispiele von Projekten aus kleinen und mittleren Gemeinden. Die präsentierten Beispiele sind vielfältig, und zwar sowohl in Bezug auf die Formen der Zusammenarbeit als auch hinsichtlich der zwischen den verschiedenen Betreuungsleistungen geschaffenen Synergien. Jedes Projektbeispiel umfasst eine detaillierte Beschreibung, in der die Ziele, Zielgruppen, Besonderheiten, Kosten, Finanzierungsmodalitäten und die Rolle der Gemeinde im jeweiligen Projekt erläutert werden. Im Weiteren sind praktische Informationen zum Vorgehen angeführt, mit dem die Umsetzung und Entwicklung des Projekts gewährleistet wurde.Auf diese Weise gibt die Plattform interessierten Partnern die Möglichkeit, sich über innovative Modelle zu informieren, die in verschiedenen Teilen unseres Landes in Gemeinden mit unterschiedlichen Profilen (ländliche/Agglomerationsgemeinden, kleine/mittlere Gemeinden, Deutsch-/Westschweizer Gemeinden) umgesetzt wurden.

Zitiervorschlag: Fabienne Plancherel (2010). Die Informationsplattform Vereinbarkeit Beruf und Familie: Ein zentrales Informationsinstrument. Die Volkswirtschaft, 01. April.