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Statt schöner Worte konkrete Taten

Das World-Food-Programm der UNO prognostiziert, dass die weltweite Lebensmittelnachfrage in 40 Jahren die Produktion um 25% übersteigen wird. Damit sich die kommenden Generationen ernähren können, braucht es heute Taten. Wichtig sind dabei vor allem nachhaltiges Wirtschaften und ein sorgfältiger Umgang mit den Ressourcen. Genau darauf sind mehrere Aktionen der Migros ausgerichtet. Ziel dieser Anstrengungen ist es, die Umwelt so zu behandeln, dass sie auch unseren Nachkommen eine Lebensgrundlage – also Nahrung und Trinkwasser – bieten kann.

Massnahmen, mit denen diese Herausforderungen zu bewältigen sind, laufen bereits. So eignen sich Länder wie China, SaudiArabien oder Südkorea in Afrika oder Lateinamerika riesige Landflächen an. Sie wollen damit die Versorgung der eigenen Bevölkerung für die kommenden Jahrzehnte sicherstellen. Private Lebensmittelhersteller bemühen sich, durch Vertragsanbau und langfristige Abkommen mit Produzenten ihre Rohstoffquellen zu bewahren. Solche Bestrebungen sind aus Sicht der Migros nicht erstrebenswert, da sie nicht nachhaltig sind und das Problem lediglich verlagern. Auch die grossen Umwelt-, Landwirtschafts- und Ernährungsorganisationen haben sich des Themas angenommen. Sie entwickeln Programme zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen und regen dazu an, auf nachhaltige Produktion umzusteigen.

Kernwert Nachhaltigkeit


Die Ernährung der jetzigen und der kommenden Generationen sicherzustellen, ist auch für die Migros ein grosses und wichtiges Thema. Nicht ohne Grund haben wir deshalb Nachhaltigkeit zu einem unserer fünf Kernwerte erkoren. Doch die Migros schreibt sich diesen schönen Begriff nicht nur auf die Fahne, sie handelt auch danach. Dass unsere Taten nicht unbemerkt blieben, zeigte sich am World Retail Congress 2009, als die Migros zur «nachhaltigsten Grossverteilerin der Welt» gekürt wurde. Grundsätzlich ist es für die Migros zwar nur beschränkt möglich, den globalen Ernährungssektor positiv zu beeinflussen. Dies hindert uns aber nicht daran, es immer wieder zu versuchen. Die folgenden Projekte zeigen, dass der Erfolg im Kleinen nicht selten beträchtliche Auswirkungen haben kann.

Mindeststandards und Labels


Wer bei der Migros einkauft, kann sicher sein, dass jedes Produkt mit Respekt für Mensch, Tier und Umwelt hergestellt wurde. Dafür sorgen internationale Mindeststandards, welche die Migros mitgeprägt hat. Alle ihre ausländischen Lieferanten von Früchten, Gemüse und Kartoffeln müssen eine Zertifizierung nach dem GlobalGAP-Standard (GAP: Gute Agrarpraxis) vorweisen. Damit ist garantiert, dass Produzenten in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, Produktionsmethoden sowie Arbeits- und Umweltschutz weltweit die gleichen Massstäbe anlegen. Von ihren einheimischen Lieferanten erwartet die Migros seit einigen Jahren, dass sie den SwissGAP – eine der Schweiz angepasste Variante des GlobalGAP – anwenden. Ein in der Lebensmittelindustrie oft verwendetes Produkt ist Palmöl. Doch die Palmenplantagen verdrängen den tropischen Regenwald. Die Migros erarbeitete deshalb schon vor über zehn Jahren gemeinsam mit dem WWF Kriterien für einen umweltverträglichen Anbau von Palmöl. Fünf Jahre später entstand daraus der Roundtable on Sustainable Palm Oil. In diesem internationalen Gremium sind Produzenten, Verarbeiter, Nichtregierungsorganisationen und der Handel vertreten. Seit 2005 müssen Produzenten von nachhaltigem Öl belegen, dass sie keine Wälder roden oder Sümpfe trockenlegen. Auch beim Kaffee machte die Migros einen Schritt Richtung Nachhaltigkeit. Seit 2009 läuft die Umstellung des Kaffee-Basissortiments auf das Label «Utz Certified». Dieses Label steht für ökologischen und sozialverträglichen Kaffeeanbau.Bei Futtermitteln ist eine nachhaltige Produktion ebenfalls wichtig. Die Migros beteiligt sich deshalb als Gründungsmitglied an einem kürzlich entstandenen Netzwerk. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, dass das in die Schweiz importierte Soja bis 2014 zu 90% aus nachhaltiger Produktion stammen muss. Im Migros-Sortiment finden sich zudem immer mehr Produkte mit einem Label, das für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur steht. So trägt ein grosser Teil unseres Meerfisch-Angebots das MSC-Label (Marine Stewardship Council). Der MSC hat sich zur Aufgabe gemacht, Fischbestände weltweit zu sichern. Auch um die Bewahrung der Natur und der Artenvielfalt in der Schweiz ist die Migros besorgt. Unser Label «TerraSuisse» steht für Lebensmittel aus der Schweiz, die mit besonderer Berücksichtigung der Erhaltung der Biodiversität produziert wurden.

Zitiervorschlag: Gabi Buchwalder, Johann Zueblin, (2010). Statt schöner Worte konkrete Taten. Die Volkswirtschaft, 01. September.