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Macht uns mehr Wirtschaftswachstum zu glücklicheren Menschen?

Eric Scheidegger, Leiter Wirtschaftspolitik im Staatssekretariat für Wirtschaft, und Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz, erklären, warum eine Volkswirtschaft Wirtschaftswachstum braucht. Sie diskutieren über die Determinanten von Wirtschaftswachstum. Dabei sind sie sich uneinig, welche Aussagekraft die Arbeitsproduktivität hat.
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Das Streitgespräch zwischen Mathias Binswanger (links) und Eric Scheidegger stand zu Beginn ganz im Zeichen des Nationalbankentscheids zur Aufhebung des Franken-Euro-Mindestkurses. (Bild: Hannes Saxer)

Die Volkswirtschaft: Die Schweizerische Nationalbank hat Mitte Januar den Euro-Mindestkurs zum Franken aufgehoben. Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie davon erfuhren?
Eric Scheidegger: Ich habe von diesem Schritt bei einem Zwischenstopp in Singapur erfahren. Ich befand mich auf der Rückreise von Neuseeland in die Schweiz und war sehr überrascht, als ich die Nachricht auf meinem iPhone sah. Ich war auch tief beeindruckt von diesem Entscheid. Mit jedem Tag, der vergangen ist, kann ich den Entscheid der Nationalbank differenzierter betrachten.
Mathias Bingswanger: Auch ich war sehr überrascht. Ich kann zwar die Gründe der Nationalbank nachvollziehen, bin aber dennoch der Meinung, dass sie den Ausstieg nicht optimal abgewickelt hat. Es ist die Aufgabe der Nationalbank, für Stabilität und nicht für Instabilität zu sorgen. Da hätte sie sich schon überlegen müssen, wie sie die Aufhebung des Mindestkurses durchführt.

Die Volkswirtschaft: Der SNB-Entscheid wird das Wirtschaftswachstum vermutlich stark bremsen.
Scheidegger: Um aussagekräftige Prognosen erstellen zu können, ist es entscheidend, besser abschätzen zu können, wo sich der neue Kurs des Frankens zum Euro und anderen Währungen einpendeln wird. Deshalb warten wir vorerst zu mit neuen Prognosen. Das Ausmass einer möglichen Konjunkturabkühlung ist derzeit schwierig abzuschätzen.
Binswanger: Die Schweizer Exporte sind generell erstaunlich robust gegenüber Wechselkursänderungen. Denn bei einem Grossteil der Exporte – etwa bei den Pharmaprodukten – ist die Preiselastizität relativ klein. Dennoch gibt es Branchen, die anfällig sind. Dies wird das Wachstum bremsen.

Die Volkswirtschaft: Im laufenden Jahr tendiert das Wachstum möglicherweise gegen null. Wird die Wachstumskritik damit obsolet?
Binswanger: Nein, denn nun ist ersichtlich, welchen Stellenwert das Wachstum hat. Wenn wir ein Jahr lang kein Wachstum haben, empfinden wir dies als Katastrophe. Wir sind sehr stark vom Wachstumsgedanken geprägt. Wachstum empfinden wir als normal.

Die Volkswirtschaft: Versandet nun die Wachstumskritik, Herr Scheidegger?
Scheidegger: Die Diskussion geht weiter. Denn es geht nicht allein um die Kritik gegenüber dem Wirtschaftswachstum. Die Diskussion vermischt sich mit Kapitalismus- und Globalisierungskritik. Zudem nimmt sie Fragen des Klimawandels, der Verteilung und des Umgangs der westlichen Welt mit den Entwicklungsländern auf.

Die Volkswirtschaft: Herr Binswanger, welche negativen Nebenwirkungen des Wirtschaftswachstums stehen für Sie im Fokus?
Binswanger: Traditionell standen die ökologischen Nebenwirkungen im Vordergrund. In den Siebzigerjahren war dies die Wachstumskritik des Club of Rome. Ursprünglich ging es um den Ressourcenverbrauch. Das verlagerte sich auf die CO2-Problematik. Jetzt gibt es weitere Gesichtspunkte, die hinzugekommen sind: In entwickelten Ländern trägt das Wirtschaftswachstum nicht mehr dazu bei, dass die Menschen zufriedener und glücklicher werden. Zudem ist zu bedenken: Auf den Finanzmärkten gilt, dass mehr Rendite nur möglich ist, wenn man mehr Risiken eingeht. Auf makroökonomischer Ebene geht das vergessen, da steht nur das Wachstum im Vordergrund, die Risiken betrachtet man gar nicht. Das Inflationsrisiko war das einzige Risiko, das man in der Vergangenheit ernst genommen hat. Tatsächlich wurden andere Risiken für das hohe Wachstum in Kauf genommen. Beispielsweise haben Banken Kredite an nicht kreditwürdige Kunden vergeben. Das war dann die Ursache für die Finanzkrise.

Die Volkswirtschaft: Herr Scheidegger, deckt sich das mit Ihren Einschätzungen?
Scheidegger: Ja, jedenfalls was die Siebzigerjahre anbelangt. Damals stellte man sich die Frage‚ was wir machen, wenn die erschöpfbaren Ressourcen wie Erdöl und Metalle verbraucht sind und wir sie nicht mehr importieren können. Heute dominiert die Sorge, in einer weltweiten Gemeinschaft den Klimawandel nicht in den Griff zu bekommen. Nicht einverstanden bin ich mit der pauschalen Aussage, dass in Industrieländern das Wachstum die Menschen nicht zufriedener machen kann. Wenn Wachstum als Folge von Innovation verstanden wird, gibt es auch in unseren Breitenkreisen noch viel unbekanntes Potenzial, um Menschen über neue Produkte und Dienstleistungen glücklicher zu machen.

Die Volkswirtschaft: Warum braucht eine Volkswirtschaft Wirtschaftswachstum?
Binswanger: Beim Wohlstandsniveau der Schweiz ist die Frage berechtigt. Das Wachstum macht die Menschen nicht zufriedener, wie die Forschung zeigt. Auf der anderen Seite würde die Wirtschaft ohne Wachstum nicht funktionieren. Firmen können längerfristig nur Gewinne machen, wenn die Wirtschaft real wächst. Stellen wir uns die Wirtschaft als Kuchen vor. Wenn jemand mehr verdient, muss zwangsläufig ein anderer weniger bekommen. Wenn die Löhne steigen, müssen die Gewinne sinken oder umgekehrt. Es ist natürlich viel einfacher, wenn der Kuchen wächst. Dann kann sich jeder ein grösseres Stück abschneiden.
Scheidegger: Nullwachstum ist eine Illusion. Den heutigen Wohlstand einfach nur halten zu wollen, ist unmöglich. Nur schon die Tatsache, dass Menschen innovative Produkte erfinden, führt automatisch zu Wachstum. Beim Ziel Nullwachstum müsste man Innovation verbieten – das entspräche einer Art Planwirtschaft mit einem Verbot, neue Ideen umzusetzen
Binswanger: Innovation ist natürlich vor dem Hintergrund zu betrachten, dass Firmen Gewinne erwirtschaften wollen. Man könnte es auf die Kurzformel bringen: wachsen oder schrumpfen.
Scheidegger: Ja, genau. Die Vorstellung von Nullwachstum geht implizit davon aus, dass die Politik die wirtschaftliche Entwicklung über Feinsteuerung beeinflussen und geradeso viel Wohlstand zulassen kann, wie sich dies eine politische Elite idealerweise vorstellt. Eine solche Vorstellung ist absurd. Nullwachstum anzustreben, bedeutet tatsächlich, einen wesentlichen Rückgang von Wohlstand zu akzeptieren.
Binswanger: Dennoch ist das Wachstum immer weniger von den Bedürfnissen der Menschen getrieben, sondern zunehmend von den Innovationen selbst. Den Unternehmen geht es in erster Linie darum, wie man neue Bedürfnisse schaffen kann und das Wachstum weitertreiben kann.

Die Volkswirtschaft: Können Sie ein Beispiel geben?
Binswanger: Nehmen wir den Automobilmarkt. In der Schweiz ist dieser Markt gesättigt. Alle, die ein Auto wollen, haben eines. Man ersetzt es zwar von Zeit zu Zeit. Das ist aber kein grosser Wachstumsmarkt. Wenn ich es hingegen schaffe, aus dem Auto ein Statussymbol zu machen, indem ich ein Bedürfnis nach einem besseren und stärkeren Auto wecke, dann ist der Markt nicht gesättigt. Relative Bedürfnisse können immer weiterwachsen.

Die Volkswirtschaft: Herr Binswanger, Sie wünschen ein selektives Wachstum. Wer entscheidet, was wir brauchen?
Binswanger: Ich wünsche zunächst mal noch gar nichts. Ich versuche nur zu erfassen, was sich in der Realität abspielt. Damit Unternehmen weiteres Wachstum generieren können, versuchen sie, die Angebote stärker zu differenzieren. Ursprünglich gab es eine Sorte Rivella – nun gibt es deren vier. Unternehmen wecken künstliche Bedürfnisse. Trotzdem reicht dieses reale Wachstum nicht mehr aus, um relativ zum heute vorhandenen Geld profitable Investitionsmöglichkeiten zu schaffen. Deshalb sucht sich das Geld Kanäle mit weiteren Profitmöglichkeiten. Das passiert etwa auf den Finanzmärkten. Wenn auf den Aktien- und Immobilienmärkten die Preise steigen, schafft man neue Renditemöglichkeiten. Deshalb sind spekulative Blasen immer mehr zum Normalfall geworden. Sobald eine Blase irgendwo endet, beginnt bereits die nächste. Früher waren das seltene Episoden.
Scheidegger: Ich sehe das anders. Schauen wir etwa, wie sich die Automobilindustrie in den letzten 20 Jahren verändert hat. Zwischen den Neunzigerjahren und heute liegen Welten. Ein Auto von heute bietet mehr Komfort, mehr Sicherheit und ist umweltfreundlicher. Das zeigt, dass Innovationen auch Umweltprobleme lösen können. Das ist das Wesen des technischen Fortschritts. Es gibt keine Verschwörung der Unternehmen, die nur auf Wachstum aus sind. Millionen von Firmen täglich arbeiten daran, die Erwartungen der Kunden mit bestmöglichen Produkten befriedigen zu wollen.
Binswanger: Natürlich gibt es keine Verschwörung. Das ist das Resultat unseres Wirtschaftsprozesses. Firmen wollen in erster Linie Gewinne machen und suchen nach Wegen, wie sie Gewinne erwirtschaften können. Obwohl die Produkte immer besser werden, sind die Menschen deshalb nicht glücklicher. Mit mehr Varianten eines Produktes sind auch Probleme verbunden. Aus der Freude an der Wahl wird eine Qual der Wahl. Man weiss aus Untersuchungen, dass Menschen gerne wählen, aber nur solange diese Varianten übersichtlich sind und man genügend Zeit hat.
Scheidegger: Ich möchte diese pauschale Darlegung zwischen Wirtschaftswachstum und Entwicklung der Lebenszufriedenheit etwas korrigieren. Die Befragungen zur Zufriedenheit sind Momentaufnahmen. Wenn man dies nun in einer dynamischen Betrachtung über Zeiträume hinweg mit dem Wirtschaftswachstum in Verbindung zu bringen versucht, klammert man total aus, dass zu jedem Zeitpunkt jeder Einzelne in seiner Lebenssituation unterschiedlich dasteht. Worin ich aber mit Herrn Binswanger übereinstimme, ist, dass zusätzliches Einkommen die Zufriedenheit nur beschränkt steigert. Wer als junger Mensch die ersten paar Tausend Franken verdient, ist extrem glücklich. Wenn man als älterer Millionär ein paar Tausend Franken zusätzlich verdient, hat dies nicht mehr denselben Effekt. Wirtschaftswachstum ermöglicht jeder einzelnen Person Entwicklungsperspektiven in jedem Lebensabschnitt. Wenig Wirtschaftswachstum führt hingegen zu weniger Perspektiven und vermindert dadurch die Lebenszufriedenheit.

Die Volkswirtschaft: Nun haben etwa die EU und die OECD neue Indikatoren entwickelt, die etwa die Wohlfahrt messen. Welche Chancen sehen Sie für diese alternativen Messkonzepte im Vergleich zum Bruttoinlandprodukt, also dem BIP?
Binswanger: Das BIP ist kein Wohlfahrtsmass. Deshalb sind die neuen Indikatoren begrüssenswert. Es ist aber so, dass man Zufriedenheit nicht so gut messen kann wie die Wirtschaftsleistung. Bei den alternativen Messinstrumenten berücksichtigt man neben dem BIP noch ein paar weitere Indikatoren, wie etwa Gesundheit, Bildung oder Einkommensgleichheit. Die Frage ist jedoch, welche Indikatoren man einbezieht. Die Beantwortung dieser Frage wird schnell zu einer politischen Diskussion. Denn gewisse politische Richtungen schauen Einkommensgleichheit als viel wichtiger an als andere. Dann dreht sich die Diskussion nur um die Wahl der Indikatoren, wie dies etwa bei der Sarkozy-Kommission in Frankreich oder bei der Enquete-Kommission in Deutschland der Fall war. Schlussendlich blieb das BIP dann doch das Mass aller Dinge.
Scheidegger: Tatsache ist, dass das BIP sich als Konzept zur Messung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit methodologisch über Jahrzehnte bewährt hat. Damit sind auch Ländervergleiche oder Auswertungen über den Zeitablauf möglich. Dies ist bei aggregierten Indikatoren der Wohlstandsmessung viel schwieriger. Der Stellenwert des BIP ist deshalb hoch, weil es starke Überschneidungen mit der Wohlstandsmessung hat und es deshalb auch als komplementärer Indikator verwendet werden kann. Der Anspruch für die Zukunft ist, das bewährte BIP-Konzept mit Indikatoren zu ergänzen, die für die Lebenszufriedenheit wesentlich sind. Wenn sich diese Indikatoren dereinst methodologisch etabliert haben, werden bestimmt auch zuverlässige Aussagen möglich sein.
Binswanger: Dass wir hier diese Diskussion führen, ist bereits ein Resultat davon, dass wir über Zahlen zur Zufriedenheit in verschiedenen Ländern verfügen. Es ist auch besser, das BIP von den komplementären Indikatoren zu trennen, statt vom BIP etwa Umweltschäden abzuziehen oder Hausarbeit dazuzuzählen. Solche Korrekturen sind willkürlich, und man weiss am Schluss nicht mehr, was man eigentlich misst.

Die Volkswirtschaft: Die Schweiz hat im vergangenen Jahrzehnt beim Wachstum stark aufgeholt. Dies wurde durch mehr Beschäftigung erreicht, die Produktivität hat sich aber abgeschwächt. Warum ist das so?
Binswanger: Ich halte den Fokus auf die Arbeitsproduktivität für unglücklich gewählt. Ich weiss nicht, warum das Seco so stark damit argumentiert. Das ist eine problematische Grösse. So schneidet Belgien etwa gut ab, da dort relativ wenige Menschen relativ kurz arbeiten. Man kann die Produktivität verbessern, indem man sich auf produktive Branchen konzentriert und die Menschen anderer Branchen arbeitslos sind. Die Schweiz hat eine der höchsten Erwerbstätigenquoten und einen guten Mix der Branchen. In der Pharmaindustrie und im Bankenwesen ist die Arbeitsproduktivität sehr hoch. Wenn wir jedoch nur über diese Branchen verfügten, hätten wir ein riesiges Beschäftigungsproblem. Wir haben jedoch auch Branchen wie das Gesundheitswesen, das viele Arbeitsplätze schafft und dafür sorgt, dass wir Vollbeschäftigung haben. Damit ziehen sie aber die Produktivität nach unten.
Scheidegger: Das ist ein falsches Verständnis der Wachstumspolitik des Bundes. Klar sollte man nicht alleine auf die Arbeitsproduktivität abstellen. Es gibt ökonomisch gesehen zwei Quellen des Wirtschaftswachstums: die Erwerbsbeteiligung und die Arbeitsproduktivität. Während die Schweiz bei der Erwerbsbeteiligung international sehr gut dasteht, schneidet sie bei der Produktivität höchstens durchschnittlich ab. Skandinavische Länder, die Niederlande oder Österreich stehen diesbezüglich besser da. Die Wirtschaftspolitik des Seco konzentriert sich deshalb auf die Produktivität, weil es dort Verbesserungspotenzial gibt.

Die Volkswirtschaft: Herr Binswanger kritisiert, dass die Grösse der Arbeitsproduktivität nicht relevant sei.
Scheidegger: Doch, das ist sie. Es ist richtig, dass es schwierig ist, die Arbeitsproduktivität zu messen. Sie hat vielfältige Determinanten. Treiber sind etwa das Humankapital, die Kapitalintensität in einer Volkswirtschaft, der Wettbewerb, die Branchenstruktur und das immaterielle Kapital. Mit unseren Arbeiten möchten wir besser verstehen, wie gut die Schweiz bei dieser wichtigen Determinante des Wachstums im Vergleich zu anderen Ländern dasteht und wie wir uns noch verbessern könnten.
Binswanger: Man darf aber nicht mit der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität argumentieren. Man müsste die Branchen einzeln betrachten. Auch hier gibt es hingegen Einschränkungen. Wenn das Gesundheitswesen immer produktiver wird, steigt auch die Arbeitslosigkeit, und diese muss finanziert werden. Am Schluss ist dann eben doch der Wohlstand pro Kopf entscheidend.
Scheidegger: Völlig einverstanden, deshalb schliessen unsere Arbeiten auch Sektorbetrachtungen ein. Jedes Land braucht einen ausgewogenen Mix zwischen hoher Erwerbsbeteiligung und positiver Entwicklung der Produktivität. Ich erachte es insgesamt als beeindruckende Leistung unserer Volkswirtschaft, dass wir sechs Jahre nach der Finanzkrise trotz bescheidener Entwicklung der Arbeitsproduktivität immer noch ein Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens erzielen.

Die Volkswirtschaft: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für die Zukunft, was wünschten Sie sich für die Schweizer Wirtschaft?
Binswanger: Die Schweiz leidet unter einer eigenartigen Schizophrenie. Auf der einen Seite sind wir überzeugt, dass wir alles besser machen. Auf der andern Seite haben wir eine panische Angst, international den Anschluss zu verlieren. Damit opfern wir viele Dinge, die wesentlich sind für den Wohlstand der Schweiz, sei es in der Bildungs- oder etwa in der Gesundheitspolitik. Deshalb wünsche ich mir mehr Mut, dass wir uns auf unsere Stärken besinnen und diese auch pflegen.
Scheidegger: Das ist wohl die schwierigste Frage. Ich wünsche mir Offenheit und Mut, dass wir bei wirtschaftspolitischen Belangen an die Zukunft der jüngeren Generationen denken. Denn der dauerhafte Wandel ist vor allem auch als Chance für die Jungen zu verstehen und nicht nur als Bedrohung für die Älteren.

Interview: Susanne Blank und Nicole Tesar, Chefredaktorinnen «Die Volkswirtschaft»

Zitiervorschlag: Scheidegger, Eric; Binswanger, Mathias (2015). Macht uns mehr Wirtschaftswachstum zu glücklicheren Menschen? Die Volkswirtschaft, 02. Februar.