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Die Rektorenkonferenz Swissuniversities pflegt die Kooperation und unterstützt die Vielfalt. Ziel ist eine komplementäre und attraktive Hochschullandschaft.
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Michael O. Hengartner, Prof. Dr., Präsident Swissuniversities

Der Austausch zwischen den Schweizer Hochschulen hat mit der Inkraftsetzung des neuen Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetzes und mit der Gründung der gemeinsamen Rektorenkonferenz Swissuniversities vor drei Jahren an Schwung gewonnen: Die Rektoren treffen sich nun regelmässig, um die Herausforderungen in Hochschulpolitik, Lehre und Forschung zu diskutieren. Sie handeln dabei auch Stellungnahmen aus, entwickeln Lösungen, verfolgen Projekte und arbeiten mit der internationalen Hochschulgemeinschaft zusammen.

Als junge Organisation ist Swissuniversities in hohem Tempo unterwegs. In kurzer Zeit fanden sich die bisherigen Rektorenkonferenzen der universitären Hochschulen, Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen unter dem neuen Dach. Dank der Zusammenarbeit lernte man sich besser kennen, und es entwickelte sich verstärkt ein gegenseitiges Verständnis für die unterschiedlichen Hochschultypen. Dadurch steigt auch der Wille, allgemeine Herausforderungen koordiniert anzugehen und sich gemeinsam einzusetzen für die Qualität und die Wettbewerbsfähigkeit der gesamtschweizerischen Hochschullandschaft. Da die Hochschulen in diesem Rahmen zu gemeinsamen Positionen kommen, die von allen getragen werden, ist Swissuniversities heute eine anerkannte Stimme der Hochschulgemeinschaft.

Koordination heisst jedoch nicht Harmonisierung: Swissuniversities trägt der Vielfalt und der Diversität der Hochschulen Rechnung. Die verschiedenen Hochschulen sehen sich verschiedenen Herausforderungen gegenüber, und entsprechend setzen sie ihre Prioritäten anders. Das ist richtig so und stärkt die Vielfalt des Hochschulsystems. Autonomie der Hochschulen, Freiheit und Einheit von Lehre und Forschung sowie Wettbewerb sind zentrale Leitlinien der Hochschulpolitik.

«Open Access» für alle

Aktuell beschäftigt sich Swissuniversities unter anderem mit der gemeinsamen strategischen Planung im Hinblick auf die nächste Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) für den Zeitraum 2021 bis 2024. Zum ersten Mal werden dort die strategischen Anliegen der universitären Hochschulen, der Fachhochschulen und der pädagogischen Hochschulen gemeinsam ausgeführt.

Auch bei der Erarbeitung der nationalen Strategie «Open Access» waren früh alle Hochschultypen einbezogen. Die Hochschulen schaffen bis 2024 die Voraussetzungen für den freien Zugang zu allen durch öffentliche Mittel finanzierten Publikationen. «Open Access» basiert auf dem Prinzip, dass keine finanzielle, technische oder rechtliche Barriere den Zugang zur wissenschaftlichen Literatur verhindern sollte. Der Vorteil ist eine bessere Sichtbarkeit der Forschung. Davon profitieren die Forschenden, die wissenschaftliche Gemeinschaft und die breite Öffentlichkeit. Sowohl die Strategie wie auch der Aktionsplan wurden von der Plenarversammlung verabschiedet. «Open Access» ist ein Beispiel dafür, wie die Schweizer Hochschulgemeinschaft eine gemeinsame Vision entwickelt und zugleich die Vielfalt respektiert.

Zitiervorschlag: Hengartner, Michael O. (2018). Koordination durch Austausch. Die Volkswirtschaft, 25. Juni.