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David Girod, Leiter Human Resources Management, Migros-Gruppe

Die Schweiz ist von einem zunehmenden Arbeitskräftemangel betroffen. Im Vordergrund stehen seit längerer Zeit strukturelle Ungleichgewichte wie demographische Alterung, beschränktes Ausbaupotenzial der inländischen Arbeitsmarktbeteiligung oder ein negativer Einwanderungssaldo. Bei gleichbleibendem BIP-Wachstum fehlen für 2050 laut Prognosen 1,3 Millionen Arbeitskräfte in der Schweiz.[1]

Der Arbeitskräftemangel wird beispielsweise dadurch begünstigt, dass es – salopp formuliert – immer mehr Studierte und weniger Personen mit einem Lehrabschlusszeugnis gibt. Und dass sich, im Gegensatz zu früher, viele im Handwerk ausgebildete Mitarbeitende neu orientieren und dem Erlernten nicht bis zur Pension treu bleiben.

Laut einer Studie von Mercer Switzerland und von Rundstedt (2022) sind vor allem die Mint- (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), Gastro-, Logistik- und Pflegeberufe von diesen Veränderungen betroffen. Nebst diesen Bereichen sind wir in der Migros auch mit Vakanzen in Bereichen wie Verkauf oder Produktion konfrontiert. Generell stellen wir einen Arbeitskräftemangel auf allen Qualifikationsstufen fest. Für uns besteht dadurch das Risiko, dass das Service- und Leistungsangebot in gewissen Bereichen nicht im selben Mass aufrechterhalten werden kann, wie dies heute der Fall ist.

 

Ein Unternehmen, das seine Verantwortung wahrnimmt, kann nur durch motivierte Mitarbeitende getragen werden.

 

Die Migros hat daher bereits viele Massnahmen lanciert, um diese Vakanzen zeitnah und passend zu besetzen. Mit einer inklusiven Unternehmenskultur, der gezielten Förderung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie attraktiven Anstellungsbedingungen – wie etwa Vergünstigungen in den Bereichen Freizeitangebote, Gesundheit und Weiterbildung oder Beteiligung an Abonnements des öffentlichen Verkehrs – ist die Migros eine attraktive Arbeitgeberin für alle Lebensmodelle. Schon heute stehen den Mitarbeitenden flexible Arbeitsmodelle offen, die wir laufend den Möglichkeiten anpassen.

Unsere Mitarbeitenden erhalten eine faire Entlöhnung und eine herausragende Migros-Pensionskasse. Zu der Vielzahl zeitgemässer Sozialleistungen zählen etwa kostenlose und vertrauliche Sozial- und Familienberatung bei beruflichen und persönlichen Fragen oder der Anspruch hinterbliebener Familienangehöriger auf Kapitalauszahlung bis zu drei Jahreslöhnen im Todesfall.

Schon für den Unternehmensgründer und Pionier Gottlieb Duttweiler war klar: Ein Unternehmen, das seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrnimmt, kann nur durch motivierte Mitarbeitende getragen werden. Zudem setzt sich die Migros als grösste Ausbildnerin der Schweiz für ihren Nachwuchs und dessen Entwicklung ein. Zum Beispiel werden junge Berufsleute nach Lehrabschluss mit speziellen Migros-internen Programmen in weiterführende Positionen befördert.

  1. Quelle: Kanton Zürich (2021), BFS (2021), eigene Berechnungen. []

Zitiervorschlag: Girod, David (2023). Die Migros bleibt eine attraktive Arbeitgeberin. Die Volkswirtschaft, 12. September.