Schuldenbremse: Ein Blick in die Entstehungsgeschichte

Die Demokratie ist die einzige Regierungsform, die allen Menschen ein Leben einigermassen in Würde und Wohlstand ermöglicht. Sie ist aber ein störungsanfälliges System, dessen Funktionieren auf einer ganzen Reihe komplexer institutioneller und kultureller Voraussetzungen beruht. Ein Hauptproblem besteht letztlich darin, dass die Demokratie von Menschen betrieben wird, die nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen haben. […]
Industriepolitik Schweiz: Früher ja – heute nein

Internationale Vergleiche bestätigen es immer wieder: Die Schweiz gehört zu den wirtschaftlich liberalsten Ländern der Welt. Unsere Volkswirtschaft weist einen relativ kleinen Binnenmarkt und eine starke Aussenwirtschaftsorientierung auf – jeden dritten Franken erwirtschaften wir im Ausland. Die internationale Verflechtung und die Konkurrenz auf dem Weltmarkt haben die Schweiz marktwirtschaftlich mitgeprägt. Im jährlich erscheinenden Economic Freedom […]
Wie wichtig ist Adam Smith heute noch?

Frau Horn, im Juni jährte sich die Geburt des schottischen Aufklärers Adam Smith zum 300. Mal. Wie wichtig war und ist sein Werk für die Volkswirtschaftslehre?
Sehr wichtig. Denn dem Moralphilosophen Smith war es mit seinem «Wealth of Nations» 1776 erstmals gelungen, ein zusammenhängendes Denkgebäude zu errichten, mit dem sich die Frage bearbeiten liess, wie gesamtwirtschaftlicher […]
Steht Bargeld vor der digitalen Renaissance?

Im Sommer 1894 lässt sich der Obwaldner Franz-Josef Bucher-Durrer, Erbauer der Stanserhornbahn und verschiedener Erstklasshotels vom Bürgenstock bis nach Alexandria, in Ägypten fotografieren.[1] Vor sich auf dem Tisch: seine ersten zwei Millionen in Banknoten eindrücklichen Formats, fein säuberlich gestapelt in 20 Bündel zu 100’000 Franken (siehe Bild).
Was Bargeld uns sagt
Bares Geld: Gemäss «Wörterbuch der Deutschen […]
Berufsberatung im Wandel der Zeit

Zu Beginn der Industrialisierung, Anfang des 19. Jahrhunderts, zerfiel die Zunftordnung. Parallel dazu entwickelte sich die Gewerbe- und Berufswahlfreiheit in der Schweiz. Eine Gesetzgebung zur Regelung von Ausbildungsverhältnissen fehlte. Private – zu Beginn meist Pfarrer – initiierten daher sogenannte Lehrlingspatronate zum Schutz von Lehrlingen. Die Unterstützung von Jugendlichen zielte darauf ab, eine berufliche Qualifizierung und […]
«Der geplante Imagewandel führte zu langen Diskussionen»

Gratulation! Blasercafé ist kürzlich vom Dachverband für Unternehmensnachfolge für langfristiges Schweizer Unternehmertum ausgezeichnet worden. Was macht Sie so erfolgreich?
Markus Blaser, 76 (Verwaltungsratspräsident): Das Hauptrezept heisst Motivation! Man soll die Nachkommen zu nichts zwingen. Der Einstieg ins Familienunternehmen muss eine freie Wahl sein. Gleichzeitig soll man die Nachkommen nicht vom Unternehmen fernhalten. Die Tür muss jederzeit […]
25 Jahre Geldwäschereigesetz im Rückblick

Vor fast 25 Jahren, am 1. April 1998, ist das Schweizer Geldwäschereigesetz in Kraft getreten. Kern der Vorlage waren die Verankerung der Sorgfalts- und Meldepflichten für Finanzintermediäre, das Bekenntnis zur Selbstregulation der Branche und die Errichtung der Meldestelle MROS beim Bundesamt für Polizei Fedpol. Die MROS dient als nationale Stelle für die Entgegennahme von Verdachtsmeldungen […]
Wirtschaftskriminalität in der Schweiz: Die Geschichte eines langen Kampfes

Das positive Recht der Schweiz enthält keine Definition des Begriffs «Wirtschaftskriminalität». Bereits 1975 sagte der Direktor des Bundesamts für Justiz: «Alle wissen ungefähr, was Wirtschaftskriminalität ist. […] Es handelt sich um einen neuen Begriff für eine alte Tatsache, einen Begriff, der namentlich Verstösse gegen das Gesellschafts- und Betreibungsrecht, Steuerbetrug, den unlauteren Wettbewerb, Zollvergehen, irreguläre Immobilientransaktionen […]
Transithandel: Ein Gradmesser der Globalisierung

Wenn ein Unternehmen mit Sitz in der Schweiz Waren im Ausland einkauft und diese direkt an einen Abnehmer im Ausland weiterverkauft – ohne sie weiterzuverarbeiten oder in die Schweiz ein- oder aus der Schweiz auszuführen –, nennt man das Transithandel (siehe Kasten). Die Nettoverkäufe dieser Geschäftstätigkeit werden in der Leistungsbilanz der Schweiz als Transithandelseinnahmen verbucht. […]
Von der Grossfamilie zum Einpersonenhaushalt

Wohnen ist teuer, allein wohnen ein Luxusgut. Dennoch sind Einpersonenhaushalte heute in der Schweiz die am stärksten verbreitete Haushaltsform. Insgesamt machen sie gut ein Drittel aus. 1930 bestand gerade mal gut jeder zwölfte Haushalt aus nur einer Person. Hingegen gab es damals im Vergleich zu heute anteilsmässig fast sechsmal so viele Haushalte mit mindestens fünf […]