Keine Politisierung des Finanzausgleichs!

Der Kanton Wallis ist stark abhängig vom Nationalen Finanzausgleich. Das führt manchmal dazu, dass dem Kanton ein soziales Stigma anhaftet. Da erscheint es fast widersprüchlich, dass wir eigentlich eine gute Finanzlage haben, dank der doppelten Ausgaben- und Schuldenbremse immer wieder positive Rechnungsabschlüsse ausweisen und der Kanton regelmässig Rekordinvestitionen tätigt.
Diese Diskrepanz zwischen einer gesunden Finanzlage und […]

Kein Föderalismus ohne Solidarität

Die Stärke des Volkes messe sich am Wohl der Schwachen, heisst es in der Bundesverfassung. Der Nationale Finanzausgleich (NFA) ist Ausdruck dieser Brüderlichkeit, welche die Mitglieder der Eidgenossenschaft miteinander verbindet. Der Kanton Genf zahlt dabei eine der grössten Summen – sein Beitrag zum Ressourcenausgleich beläuft sich 2024 auf 361 Millionen Franken. Wir sind stolz darauf, dass […]

«Am liebsten bezahle ich die Gemeindesteuern»

Frau Bundesrätin Keller-Sutter, wie viel Taschengeld gab es als Kind?
Genau erinnere ich mich nicht. Sicher nicht viel, vielleicht so drei Franken pro Woche. Was ich aber noch ganz genau weiss: Wenn ich im Restaurant meiner Eltern mitgeholfen habe, gab es manchmal etwas dazu.
Haben Sie damals auf etwas Besonderes gespart?
Ja, ein Occasionsvelo. Das war in der […]

Wie steht es um die Schweizer Entwicklungshilfe?

Frau Pomeranz, was versteht man unter dem Begriff «Entwicklungsländer»?
Der Begriff ist sehr unpräzis, denn natürlich «entwickeln» sich sowohl reiche wie arme Länder ständig weiter und wachsen auch wirtschaftlich. Nur ungefähr 16 Prozent der Weltbevölkerung leben in Ländern mit hohen Einkommen. Dazu zählen jene Länder mit einem Durchschnittseinkommen von über rund 12’000 Franken pro Jahr. Alle […]

Viele Beschwerden und KI fordern heraus

Der Schweizer Presserat hütet die «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» (auch Berufskodex[1] genannt), dient als Beschwerdeinstanz für Publikum und Medienschaffende und rügt Medien, wenn sie in der Berichterstattung gegen den Kodex verstossen haben. Von seiner Infrastruktur her ist der Presserat darauf ausgelegt, durchschnittlich 80 Beschwerden pro Jahr zu bearbeiten. Die Corona-Pandemie […]

Der Qualitätswettbewerb von Nachrichtenmedien versagt

Beim medialen Qualitätswettbewerb konkurrieren Medienprodukte um Nachfrage, Vertrauen und Loyalität beim Publikum durch eine überlegene Qualität ihrer Produkte. Als Qualitätskriterien von journalistischen Inhalten werden oft Faktentreue, Unvoreingenommenheit, Vielfalt von Perspektiven, Einordnungsleistung oder Trennung von Meinung und Nachricht sowie von Werbung und redaktionellem Inhalt genannt.
Nun haben Medienprodukte ein grundlegendes Problem: Die Qualität von medialen Inhalten kann, […]

«X könnte dieses Jahr von Threads überflügelt werden»

Frau Fischer, Sie befassen sich ausschliesslich mit digitalen Medien in Ihrer Forschung. Haben Sie trotzdem ab und an Druckerschwärze an den Händen?
Ich bin wahrscheinlich nicht ganz die typische Mediennutzerin der Schweiz. Ich habe nämlich von praktisch allen Schweizer Medien ein Digitalabo. Einzig die Fachpresse habe ich gedruckt abonniert für die Arbeit, und den «Economist» bekomme […]

Wie kommt das CO<sub>2</sub> zu seinem Preis?

Herr Keuschnigg, gibt es einen globalen CO2-Preis?
Nein, es gibt keinen globalen Preis. Es gibt ja auch kein globales Emissionshandelssystem. Jedes Land hat seinen eigenen CO2-Preis, der sich aus den CO2-Steuern und den Preisen des Emissionshandels zusammensetzt.
Was kostet eine Tonne CO2?
Nach einer Aufstellung der Weltbank von 2021 reicht der Preis von weniger als 1 Dollar in […]

Setzen wir nicht länger auf das falsche Pferd

Alles hat Grenzen. Auch der Planet Erde. Das Konzept der planetaren Grenzen umfasst neun ökologische Dimensionen. Überschreiten wir sie in einer oder mehreren Dimensionen, gefährden wir die Stabilität der Ökosysteme – und damit das Überleben der menschlichen Zivilisation.
Respektieren wir diese Grenzen, wenn wir alle Umweltbelastungen berücksichtigen, die durch unseren Konsum im In- und Ausland entstehen? […]

Kann die Wirtschaft umweltverträglich wachsen?

Herr Scheidegger, Sie finden Wirtschaftswachstum positiv. Sie, Frau Seidl, weniger. Warum?
Eric Scheidegger: Wirtschaftswachstum ist wesentlich für die Wohlstandsentwicklung von Gesellschaften.
Irmi Seidl: Wirtschaftswachstum bedeutet wachsenden Ressourcenverbrauch und zunehmende Umweltzerstörung. Hinzu kommt, dass unsere Ökonomien und Gesellschaften existenziell vom Wachstum abhängig sind: Sie geraten in eine Krise, sobald das Wachstum ausbleibt.
Was ist mit der Effizienz?
Seidl: Effizienz ist […]