
Thomas Streiff, Leiter Geschäftsentwicklung, Colas Suisse, Lausanne
Die Geschichte des französischen Konzerns Colas begann in der Schweiz vor fast 100 Jahren: 1927 wurde das Dienstleistungsunternehmen Cold Asphalt in Genf gegründet. Heute zählt Colas Suisse rund 800 Mitarbeitende und deckt die gesamte Wertschöpfungskette im Strassen- und Schienenbau ab, von der Herstellung von Baumaterialien bis zum Angebot entsprechender Dienstleistungen.
Als regional verankerter Akteur ist der Konzern ein wertvoller Partner für nachhaltige Entwicklung und Raumplanung. Die räumliche Nähe macht es möglich, uns mit unseren schweizerischen und französischen Tochtergesellschaften regelmässig über die jeweiligen Best Practices und Besonderheiten auszutauschen. Mit seinem globalen Know-how und der regionalen Tätigkeit begleitet Colas seine Kunden bei der Entwicklung und der Umsetzung umfangreicher Projekte.
Wer bei einem so grossen Konzern arbeitet, kennt viele Abläufe und hält sich an klare Regeln. Moderne Software für das Monitoring von Baustellen und Projekten gehört zum Arbeitsalltag. Diese Regeln gelten international für alle unsere Unternehmen und sorgen dafür, dass alle Mitarbeitenden rasch mit der Vision und den Erwartungen des Konzerns vertraut sind.
Qualifizierte Fachkräfte sind in der Schweiz manchmal schwieriger zu finden als in Frankreich. Aus diesem Grund bieten wir zahlreiche interne Schulungen an. So können unsere Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und Aufstiegsmöglichkeiten nutzen, die nur in grossen Konzernen möglich sind.
Qualifizierte Fachkräfte sind in der Schweiz manchmal schwieriger zu finden als in Frankreich.
Beim Ausbau der Infrastruktur steht die Schweiz vor vielen Herausforderungen und bedeutenden Investitionen. Dazu gehören insbesondere Entwicklungsprojekte für Busse mit hohem Serviceniveau, neue Tramlinien zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs – vor allem im Kanton Waadt – sowie die aktuellen Bauarbeiten an der Verbindung Lausanne–Renens. Auch die Verknüpfung der SBB- und Travys-Strecken im Bahnhof Chavornay VD gehört dazu, ebenso der Ausbau und die Erneuerung weiterer Bahninfrastrukturen.
Eine weitere grosse Herausforderung ist es, die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft im Hoch- und Tiefbau zu verankern. Indem wir Abbruchmaterial wiederverwenden und recyceln, reduzieren wir Abfall, schonen natürliche Ressourcen und verringern den ökologischen Fussabdruck des Baugewerbes. Diese Massnahmen sind unerlässlich, um ökologische Aspekte und wirtschaftliche Vorgaben gleichermassen zu berücksichtigen. Und auch, um Baumaterialien für zukünftige Generationen zu sichern.
Zitiervorschlag: Streiff, Thomas (2025). Colas: Globales Know-how und regionale Tätigkeit. Die Volkswirtschaft, 13. Mai.